Was ist ein Bartglätter und wozu braucht man ihn eigentlich? Wer einen 3-Tage-Bart trägt, seinen Bart sowieso jeden Tag mit Festiger und Föhn in Form bringt, oder bei dem jedes Barthaar in Reih’ und Glied liegt, kann an dieser Stelle aufhören zu lesen.
Wenn du aber jeden Tag mit deinem Bart kämpfen musst, erfährst du hier, was ein Bartglätter ist und welchen wir dir empfehlen. Das beste Preis Leistungs Verhältnis bieten meist die Glätteisen. Aber es gibt auch andere Ausführungen. Im Folgenden informieren wir dich über alles, was du wissen musst.
Was ist ein Bartglätter?
Bartglätter gibt es grundlegend in drei Ausführungen: Bürste, Kamm oder Zange. Allen gemeinsam ist, dass sie heiß werden. Wie der Name schon suggeriert, sollen sie Wildwuchs im Gesicht auf Linie bringen. In der Regel dauert es bei einem Vollbart etwa 30 Minuten, um den gesamten Bart in Form zu bringen.
Gerade lange Bärte profitieren davon.
Aber auch kurze Bärte können richtig chic aussehen, wenn sie geglättet werden. Das Prinzip ist dabei ganz einfach. Man bürstet, kämmt oder bügelt seinen Bart glatter. Der Effekt hält bis zur nächsten Bartwäsche an.
Die meisten Bartglätter sind kabelgebunden. Da sie mindestens 150°C heiß werden müssen, um wirklich effektiv zu sein, sind Akkus und Batterien schnell leer. Es gibt aber auch kabellose Modelle. Diese sind vor allem für unterwegs geeignet, um den Bart schnell noch einmal in Form zu bringen.
Selten geworden sind inzwischen die Glättkämme. In kaum einem Bartglätter Test findet man sie überhaupt. Auch selbst suchen dauert oft lange.
Bürsten sind häufiger vertreten. Die meisten Bartglätter sind allerdings in Zangenform, wie man sie schon von den Glätteisen für die Haare kennt.
Für wen ist ein Bartglätter geeignet?
Grundsätzlich sollte das Barthaar schon mindestens 5 cm lang sein. Darunter ist kaum ein Effekt zu sehen, weil der Bart noch nicht wirklich frei hängt, sondern in seiner natürlichen Wuchsrichtung steht. Wer dünnes Barthaar hat, kann auch ab etwa 3 cm bereits Erfolge sehen.
Wenn an deinem Bart Kamm und Bürste regelmäßig scheitern und er einfach nicht in Form zu bringen ist, solltest du über einen Bartglätter nachdenken. Vor allem bei welligen, lockigen oder krausen Barthaaren kann dir ein Bügeleisen fürs Gesicht einen wunderschönen Bart zaubern. Dies gilt sowohl für natürlich gewachsene Büsche als auch für Barthaar, das durch äußere Einflüsse geschädigt ist.
Kurze Erklärung: Warum wellt sich das Haar überhaupt?
Kennst du noch die bunten Plastikbänder, die man gern um Geschenkpapier wickelt? Wenn man an einer Seite mit einem Messer oder eine Schere entlangzieht, rollen die sich plötzlich zusammen.
So ähnlich ist das mit dem Barthaar: Die äußerste Schicht nennt der Fachmann Cuticula oder Kutikula. Das ist abgestorbene Hornhaut. Diese Hautzellen liegen aufeinander wie Dachziegel und geben dem Haar Form.
Je dünner diese Schicht ist, umso weniger Form hat das Haar. Und umso mehr dreht es sich zusammen. Bei der sogenannten “Dauerwelle” wird diese Schicht absichtlich chemisch beschädigt.
Wie funktioniert ein Bartglätter genau?
Ein Bartglätter erhitzt die Haarkutikula und macht sie dadurch für einen kurzen Moment weicher. Durch den Zug wird sie in die gewünschte Form gebracht. Kühlt das Haar dann ab, wird die Hornschicht wieder hart.
Nach einem ähnlichen Prinzip funktioniert tatsächlich das Bügeln der Wäsche. Und wie bei der Wäsche auch hält das gebügelte Barthaar seine Form nur, bis es wieder gewaschen wird. Durch das Wasser wird die Kutikula ebenfalls wieder weich. Da jetzt aber niemand mehr daran zieht, rollt sich das Haar in seiner natürlichen Form zusammen.
Achtung: Komm bitte nicht auf die Idee, das feuchte Barthaar mit dem Glätteisen zu behandeln! Warum und wieso, erfährst du genauer weiter unten. Bartglätten erfolgt grundsätzlich nur mit trockenen Haaren. Heiß machen, in Form ziehen, abkühlen lassen.
Beim Bartglätter Kamm und bei der Bürste ist das auch schon der ganze Zauber. Beim Glätteisen kommt noch der Druck beim Erhitzen hinzu, wodurch stark verformte Hornschichten in Form gepresst werden können.
Das kommt dem Grundprinzip des Bügelns am nächsten. Die Faser oder das Haar werden erhitzt und zusammengepresst. Beim Abkühlen löst sich das gepresste Gewebe nicht mehr vollständig aus seiner neuen Form. So werden Hemden glatt und Barthaare auch.
Welche Arten von Bartglättern gibt es und wofür eignen sie sich?
Die häufigste Form speziell für Bärte ist die Glättbürste. Dies ist eine Thermobürste mit Keramikborsten. Die meisten von ihnen können zwischen 150°C und 200°C eingestellt werden.
Sie eignen sich für jede Bartlänge mit welligem bis moderat lockigem Bartwuchs. Vor allem bei dichtem Bart mit Knötchen und Ziepern kann die Bartbürste für ein sanftes Entwirren sorgen.
Der Bartglätter Kamm eignet sich für mittellange bis lange Barthaare, das zwar gewellt oder gelockt ist, aber kaum bis gar keine Knoten hat. Auch seine Zinken bestehen aus Keramik, welche sich bis 200°C aufheizt. Vor allem lange Bärte profitieren von einem Glättkamm. Neigt das Haar zu Knotenbildung, kann ein Glättkamm hier zu schmerzhaftem Ziepen führen und sogar betroffene Barthaare ausreißen statt sie zu glätten.
Das Glätteisen sollte nur bei langen Bärten zum Einsatz kommen. Die heißen Keramikplatten dürfen nicht mit der Haut in Kontakt kommen, sonst führen sie zu schmerzhaften Verbrennungen. Wer schon mal mit einem Bügeleisen telefoniert hat, weiß Bescheid. Krauses Barthaar, an dem Bürste und Kamm scheitern, kann mit einem Glätteisen bis zur gewünschten Form gebügelt werden.
Bitte lass dich nicht von dem Widerspruch irritieren, dass Bürsten und Glätteisen beide die häufigsten sind! Die häufigsten Haarglätter sind die Glätteisen. Von denen gibt es kleine Ausführungen, die für Damen und Herren gleichermaßen gedacht sind.
Die Bartbürste jedoch ist in aller Regel nicht für Frauen gedacht. Es gibt mehr Glätteisen als Bartbürsten, aber mehr Bartbürsten als reine “Glätteisen for men”.
Wie wendet man einen Bartglätter richtig an?
First things first: Wer seinen Bart mehr als nur gelegentlich glätten will, braucht einen Hitzeschutz. Diesen gibt es als Spray, welches vor dem Glätten in den Bart gesprüht wird. Verteile es gründlich im Bart, um es vor thermischem Schaden zu schützen.
Je nach Dicke des Barthaars kann es ab 190°C bereits zu Schäden kommen. Kurz gesagt: Wird dem Haar zu heiß, schmilzt es einfach, spätestens ab 220°C. Das Hitzeschutz-Spray verhindert das. Es bildet eine Schutzschicht auf der Kutikula und hält seine Struktur zusammen.
Gestandene Männer, die ihre Hemden selbst bügeln, kennen sicher das dünne Bügelpapier, mit dem Mann (und Frau) den Stoff vor Bügelschäden schützt. Genauso, wie dieses Papier den teuren Seidensticker schützt, schützt das Hitzespray den wertvollen Bart.
Vor dem Glätten muss der Bart sauber und frei von Pflegeprodukten (außer dem Hitzespray) sein. In deiner täglichen Routine kommt das Glätten nach dem Waschen und Trocknen und vor Pflege und Styling.
Verwende niemals einen Bartglätter, wenn du bereits Bartöle oder Balsam im Bart hast. Das stinkt nicht nur furchtbar, es kann deinen Bart auch nachhaltig schädigen. Aber auch Feuchtigkeit muss erst gründlich durchtrocknen. Restfeuchtigkeit vom Waschen kann sonst verdampfen und zu Verbrennungen an der Haut führen.
Nimm diesen Punkt bitte nicht auf die leichte Schulter! Der Wasserdampf ist bis zu 200°C heiß. Wenn du dir damit die Haut verbrühst, ist der Bart Geschichte!
Ist dein Bart bereit, kämme oder bürste ihn zunächst gründlich durch, während sich dein Bartglätter aufheizt. Das dauert 30 Sekunden bis eine Minute. Ein mittellanger Bart ist oft schon mit 150°C zufrieden. Besonders dicke Barthaare glättest du mit 170°C.
Für ganz lange Bärte können es auch 190°C werden. Je weiter weg du von deiner Haut bist, umso mehr Hitze verträgst du.
Glätte nun deinen Bart mit fließenden Bewegungen in Richtung Spitze. Bleibe dabei nie an einer Stelle stehen! Lieber mehrmals behandeln, um Schäden zu vermeiden. Nicht hektisch werden, sonst hat das Ganze keinen Effekt.
Eine natürliche Kämmbewegung führt zu den besten Ergebnissen. Benutze am Anfang ruhig die niedrigste Temperatur, die dein Gerät erlaubt. Die höheren Temperaturen kannst du verwenden, wenn du mit dem Ergebnis nicht zufrieden bist.
Mit der Zeit wirst du so die für deinen Bart beste Temperatur finden. Du kannst auch stets mit niedriger Temperatur vorglätten und dann mit der etwas höheren weiter weg von der Haut ansetzen.
Achtung: Ein Bartglätter mit Akku kann gerade in der Anfangsphase schneller leer sein, als du fertig bist. Viele von diesen haben ein LCD Display, auf dem du ablesen kannst, wie voll der Akku noch ist.
Wenn du deine Arbeitstemperatur gefunden hast, mit der du die optimalen Ergebnisse erzielst, dürfte aber auch ein Bartglätter mit Akku die komplette Sitzung durchhalten. Wenn nicht, ist es aber auch kein Problem, den Bart später noch einmal zu glätten.
Einfach aufladen und noch einmal behandeln. Solange du den Bart nicht zwischendurch gewaschen hast, wird dein erstes Ergebnis nur verbessert.
Wenn du mit dem Ergebnis zufrieden bist, bitte nicht das Gerät weglegen und davonlaufen. Gerade frisch geglättete Haare brauchen reichhaltige Pflege. Ein Bartöl oder einen Balsam solltest du deinem Bart jetzt gönnen.
Wir empfehlen, es mit einer Bartbürste oder einem Bartkamm zu verteilen, so verfestigst du gleichzeitig noch das Glättergebnis etwas. Nimm deine Bartpflege in die Handfläche und streiche in Wuchsrichtung durch den Bart. Anschließend verteilst du sie mit dem Kamm oder der Bürste. Bitte nicht den Bart kneten, sonst war das Glätten für die Katz.
Zusammenfassung: Worauf muss man besonders achten?
- Das Barthaar muss sauber und trocken sein. Es darf keine Pflegeprodukte enthalten.
- Vor dem Glätten Hitzespray auftragen und gründlich verteilen. Hinweise auf dem Spray beachten.
- Niemals den Bartglätter im Haar still halten.
- Niemals mit den heißen Keramikteilen die Haut berühren.
- Gleichmäßige, zügige Kämmbewegungen machen, auch mit dem Glätteisen.
- Ein Glätteisen löst keine Knoten: Diese vorher ausbürsten.
- Nach dem Glätten reichhaltige Pflege wie das Bartöl HBG auftragen.
Gibt es Alternativen zum Bartglätter?
Ja, es gibt sie. Die gängigsten Alternativen und einen Vergleich zum Glätten zeigt die folgende Übersicht.
Schlechter als das Glätten:
- Bartöl macht das Barthaar weich und leichter kämmbar. Es kann bei leicht gewelltem Barthaar schon zu einer deutlichen Glättung des Haares führen und verleiht ihm einen gesunden Glanz. Krause oder lockige Barthaare werden damit aber nicht vollständig glatt.
- Mit Bürste und Föhn oder mit einer Styling-Bürste kann feuchtes Haar glattgezogen und dabei trockengeföhnt werden. Der Effekt ist dem Glätten sehr ähnlich, hält aber bei weitem nicht so lange an. Schon eine etwas höhere Luftfeuchtigkeit führt zu Frizz und neuen Wellen.
- Unangenehmer Nebeneffekt: Gelegentlich kann sich das Barthaar statisch aufladen. Dann ist es zwar glatt, sieht aber aus wie eine explodierte Katze.
Genauso gut wie Glätten:
- Herkömmliches Glätteisen – Der Unterschied zum Bartglätteisen liegt lediglich in der Größe. Ein herkömmliches Glätteisen ist größer. Das macht die Handhabung etwas schwieriger und erfordert Übung. Das Ergebnis ist aber dasselbe.
- Es gibt sogar kleine Glätteisen für Reisen. Diese wirken wie ein Bartglätteisen. Bitte keine Lockenstäbe verwenden. Es sei denn, du willst Locken im Bart.
Besser als Glätten:
- Besonders beim Stylen aufwändiger Bärte und gezwirbelter Schnurrbärte kommen Bartwachs und -wichse zum Einsatz. Sie halten bombenfest, auch wenn sie mal nass werden. Damit halten sie zuverlässiger und länger, als die Bartglättung.
Der große Vorteil ist aber auch der große Nachteil. Dadurch, dass sie so fest werden, wird dein Bart auch bretthart.
- Das Keratinglätten unterscheidet sich stark vom Shampoo mit “Keratin drin”. Eine professionelle Keratinbehandlung kostet mehrere hundert Euro. Dabei wird das Keratin direkt in das Haar eingebracht und verstärkt so die Hornschicht. Diese Methode hält am längsten.
Wie alle anderen Dauerbehandlungen wächst aber auch diese mit der Zeit heraus. Besonders beliebt ist die Keratinglättung bei Menschen afrikanischer Herkunft, die krauses Haar glätten lassen wollen. Wenn du eine Behandlung mit Keratin in Erwägung ziehst, frage durchaus mal bei einem Friseur, der auf afrikanische Haare spezialisiert ist, nach.
Fazit
Bartglätten ist eine zuverlässige Methode, lockiges, gewelltes Haar glatt zu kriegen. Auch Wirbel können so aus dem Bart herausfrisiert werden. Der Bart ist etwas formstabil, aber dennoch weich. Wer flexibel ist und nicht jeden Tag glatte Barthaare will oder wer regelmäßig die Zeit zum Glätten hat, kann mit einem Bartglätter über Jahre Freude an einem schönen alpinen Bart haben.