Wie geschmiert: So glänzt Mann mit Bartöl richtig
Das ganze Jahr über ist er Wind und Wetter ausgesetzt; er trotzt eisiger Kälte genauso tapfer wie strahlendem Sonnenschein. Mit Essensresten macht er in erschreckender Regelmäßigkeit Bekanntschaft, ehe eine grobe Bürste für ein Mindestmaß an Sauberkeit sorgt. Gesucht wird… der Gehweg! Gleichzeitig geht es dem Bart des Mannes in vielerlei Hinsicht verdächtig ähnlich. Wer sein männlichstes Accessoire gut gegen gängige Herausforderungen gewappnet wissen möchte, wird sich früher oder später für Bartöl begeistern.
Immerhin gehen besagte Beanspruchungen mittelfristig nicht spurlos am Bart vorbei. Je imposanter das Gewächs ist, desto wahrscheinlich treten unerfreuliche Begleiterscheinung auf – sprödes oder brüchiges Barthaar, störendes Jucken, trockene Haut und Schuppenbildung zählen hier zu den üblichen Verdächtigen. Was Bartöl dagegen tun kann, beleuchten wir nachfolgend näher!
Woraus besteht Bartöl überhaupt?
Hochwertige Vertreter dieser zunehmend beliebten Produktkategorie setzen auf die gekonnte Kooperation zwischen Basisölen und ätherischen Ölen. Erstgenannte liefern die Grundlage eines Bartöls und werden deshalb auch als Trägeröle bezeichnet. In den meisten Fällen werden mehrere, in ihrer Wirkung zueinander komplementäre Basisöle miteinander vermischt; Jojoba, Argannüssen, Mandel oder Avocado seien an dieser Stelle lediglich als stellvertretende Beispiele genannt.
Da sie wenig bis gar keinen Eigengeruch mitbringen, bieten sie sich ideal zur Mischung mit den ätherischen Ölen an. Diese wiederum sind leicht flüchtig statt fett und somit schon sparsam dosiert enorm geruchsintensiv – eine Eigenschaft, die ihnen die zweite Hauptrolle in Bartölen einbringt. Als gefragte Alternative zu künstlichen Aromen tauchen ätherische Öle auch in Salben oder Kosmetikprodukten auf, während ihre Nutzung zu therapeutischen Zwecken eine jahrhundertelange Geschichte hat.
Mit Tocopherol ist häufig außerdem eine anti-oxidativ wirkende Vitamin-E-Form in Bartölen enthalten. Auf der Gegenseite gibt es einige Stoffe, nach denen anspruchsvolle Bartträger unter ganz anderen Vorzeichen die Augen offen halten sollten: In einem wirklich empfehlenswerten Bartöl haben künstliche Farbstoffe, Sulfate, Silikone, Paraffinöl, einwertige Alkohole oder Phosphate tendenziell keinen Platz.
Wie wirkt Bartöl auf Barthaar und Haut?
Man muss gewiss kein Detektiv sein, um das primäre Wirkungsfeld von Bartöl zu bestimmen. Allerdings geht es dem Mittel nicht allein um die geliebten Gesichtshaare selbst: Kaum minder entscheidend sind die unterschiedlichen Effekte einzelner Produkte und ihrer Zusammensetzung auf die zugrundeliegende Haut. Wie eingangs erwähnt sind beide potentiellen Problemzonen den zahlreichen Anforderungen des Alltags ständig ausgesetzt, worunter Gesundheit und optische Erscheinung irgendwann leiden. Vorhang auf, Einsatz Bartöl!
Allgemein gesprochen verleiht es Bärten eine weiche Geschmeidigkeit, die insbesondere im Falle von auftretendem Juckreiz einen lindernden Effekt verspricht. Unnötig zu erwähnen, dass dieser haptische Pluspunkt auch ohne vorherige Probleme dieser Art absolut zählbar ist – sowohl für Träger selbst als auch die ihnen zugeneigten Lieblingsmenschen.
Sogar in einem angenehm erweichten Zustand sorgt ein Bart ab einem gewissen Volumen jedoch dafür, dass natürliches UV-Licht die Gesichtshaut nicht mehr in ausreichendem Maße erreicht. Schuppenbildung, Hautirritationen oder schlimmstenfalls sogar Pilzbefall sind denkbare Folgen. Bartöle schaffen hier ebenfalls die gewünschte Abhilfe, da Haut und Haar durch Feuchtigkeit und Nährstoffe versorgt und infolgedessen angemessen erfrischt werden.
Im Detail ist zu betonen, dass Öl nicht gleich Öl ist – ganz gleich, ob es um basische oder ätherische Vertreter geht. So spenden vor allem Trägeröle neben Feuchtigkeit auch individuelle Vorteile: Mandelöl zum Beispiel beugt Spliss vor und eignet sich zur Anwendung gegen Hautirritationen; Traubenkernöl hingegen wird zugesprochen, bei Schuppenbildung zu helfen und dank seiner entzündungshemmenden Eigenschaft auch bei Pickelbildung empfohlen.
Wie wende ich Bartöl richtig an?
Dass Bartöl eine ganze Stange attraktiver (und attraktiv machender) Vorteile vorweisen kann, sollte damit fürs Erste belegt sein. Nachdem das theoretische Grundwissen geschaffen ist, geht es an die praktische Anwendung!
Vorbereitend solltest Du zunächst gewährleisten, dass Deine Gesichtsbehaarung samt der darunter liegenden Haut etwas erwärmt ist. Dies dient der Reinigung Deiner Poren, wodurch die Follikel letztlich leichter vom Bartöl erreicht werden kann. Erfahrungsgemäß ist die Nutzung nach der Dusche deshalb eine sichere Option; alternativ kannst Du Dir natürlich auch mit warmem Wasser am Waschbecken behilflich sein. Trockne Deinen Bart danach ab – für die Anwendung soll er maximal leicht befeuchtet, aber auf keinen Fall nass sein.
Die Frage der zu verwendenden Menge des Bartöls hängt einerseits von der Zusammensetzung des gewählten Fabrikats und andererseits von Deiner persönlichen Gesichtsbehaarung ab. Etwas konkreter gesprochen: Für einen eleganten Drei-Tage-Bart düften zwei bis drei Tropfen bereits ausreichend sein, während Vollbärte ein bis zwei zusätzliche Tropfen vertragen und großflächige Gesamtkunstwerke à la ZZ Top entsprechend umso mehr Bartöl benötigen. Speziell zu Beginn Deiner Bartöl-Reise solltest Du es nicht gleich übertreiben – ein triefender Bart verkehrt die gewünschte Wirkung zumindest optisch schnell ins komplette Gegenteil.
Eine gleichmäßige Verteilung ist somit Deine dringende Mission. Du erreichst dieses Ziel am ehesten, indem Du die für Dich geeignete Menge des Bartöls in Deine Handflächen gibst und es dort verreibst. Im Anschluss massierst Du es sorgfältig ein, wobei Du zuerst die unter dem Bart liegende Haut anvisieren und Dich von dort zu Deinem haarigen Schmuckstück „hocharbeiten“ solltest. Mit welcher Technik und Intensität Du dabei vorgehst, sei ganz Deiner individuellen Vorliebe überlassen.
Ausdrücklich abraten möchten wir hingegen davon, das Bartöl direkt von der – unter Umständen mitgelieferten – Pipette auf den Bart übertragen zu wollen. Ein auf beiden Enden der Gleichung unsauberes Ergebnis wäre Dir sicher! Stattdessen bürgen wir guten Gewissens für die Bürste: Nachdem Du das Bartöl per Hand in Haar und Haut einmassiert hast, tust Du Dir mit diesem Pflegewerkzeug einen zusätzlichen Gefallen. Die Bürste gibt Dir die Chance, das Bartöl noch besser zu verteilen und formt das Gesamtergebnis zusätzlich nach Deinem Wunsch.
Häufig gestellte Fragen zum Bartöl
Welches Bartöl ist nun das richtige für mich?
Eine Frage, die Du schlussendlich nur selbst verlässlich beantworten kannst. Unser Beitrag sollte Dir einige grundlegende Infos zu den Wirkungsweisen einiger gängiger Varianten verraten – behandelt eine von ihnen ein Ärgernis, mit dem Du im Bartbereich selbst zu kämpfen hast, spricht prinzipiell nichts gegen einen Testlauf. Dabei solltest Du es allerdings nicht bei einer bloßen Duftprobe belassen: Auf nahezu allen Ebenen entfaltet sich der Effekt des Bartöls erst, wenn es tatsächlich am haarigen Accessoire ausprobiert wird.
Mal davon abgesehen, dass erst nach der Anwendung am Bart ein fundiertes Fazit zur jeweiligen Duftnote möglich ist, spielt auch die Beschaffenheit im Einsatz eine entscheidende Rolle: Hinterlässt das Bartöl störende Rückstände; klebt es stärker als wünschenswert wäre? Teste verschiedene Fabrikate, um Deinen persönlichen Favoriten bestimmen zu können. Versuch macht klug!
Kann ich mein Bartöl nicht einfach eigenhändig herstellen?
Deine Fähigkeiten wollen wir aus der Ferne nicht bewerten – möglich ist es aber allemal! Tatsächlich gehen gar nicht allzu wenige populäre Produkte aus Kreationen hervor, die enthusiastische Bartträger mit Unternehmergeist zuvor in ihrem stillen Kämmerchen erschaffen haben. Dementsprechend sind weiterführende Chemie-Kenntnisse wahrscheinlich eine Hilfe, aber keineswegs zwingend erforderlich.
Wenn Du Dich selbst an der Erstellung eines Bartöls versuchen möchtest, wird die Ermittlung des gewünschten Verhältnis von Basisöl zu ätherischen Ölen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Deine größte Herausforderung darstellen. Abgesehen von Deinen „Zutaten“ gehören Pipettenfläschen und passende Trichter zur Basisausrüstung für alle, die sich ans Learning-by-Doing-Prinzip wagen. Gutes Gelingen!
Ob gekauft oder selbstgemacht: Wie oft sollte ich Bartöl benutzen?
Auch das lässt sich nicht seriös beziffern und ist am Ende des Tages ganz Dir überlassen. Oder am Anfang des Tages? Schließlich greifen viele Nutzer erfahrungsgemäß gern nach der morgendlichen Dusche und damit täglich zum Bartöl. Eine etwas geringere Frequenz sollte Dir nichtsdestotrotz ebenfalls erfreuliche Ergebnisse liefern.