Eine Haarpigmentierung ist weit mehr als aufgemalte Haare. Mit feinen Nadeln werden Pigmente in die Kopfhaut eingebracht, um das vorhandene Haar voller und dichter wirken zu lassen. Wie genau das abläuft und für wen eine Haarpigmentierung geeignet ist, das klären wir jetzt.
Was ist eine Haarpigmentierung?
Eine Haarpigmentierung dient der optischen Verdichtung der vorhandenen Haare. Kahle Stellen können schnell verschlossen und lichtes Haar aufgefüllt werden. Mit sehr feinen Nadeln wird die Pigmentfarbe etwa einen halben Millimeter tief in die Haut gebracht. Im Gegensatz zu einer Tätowierung ist eine Pigmentierung jedoch nicht permanent, sondern hält im Durchschnitt drei bis vier Jahre. Das ist auch so gewollt, denn innerhalb dieser Zeit kann sich das Haarbild stark verändern. Bei erblich bedingtem Haarausfall könnten sonst kahle Stellen um die pigmentierten Flächen herum entstehen. Nach drei oder vier Jahren kann daher eine frische Pigmentierung in die Kopfhaut eingebracht werden, um neue lichte Stellen wieder optisch zu verschließen.
International kennt man die Haarpigmentierung auch als Visual Hair Densification, übersetzt optische Haarverdichtung. Anders, als Tattoo-Farbe basiert die Pigmentfarbe in der Regel nicht auf Eisenoxid. Sie verblasst daher nicht zu blaugrün. Die Pigmentfarbe enthält Asche, wodurch sie genau wie echtes Haar nach einigen Jahren zu grau verblasst. Diese Form der Haarverdichtung ist mit Permanent Make Up vergleichbar, sie sieht jedoch im Gegensatz zu diesem sehr natürlich aus. Mit geübter Hand bildet der Behandelnde einzelne Haarpigmente nach, die sich optisch in die vorhandenen Haare einfügen und schon aus einem normalen Gesprächsabstand wie echte Haare wirken.
Wie ist der Ablauf einer Haarpigmentierung?
Wie bei jeder langfristigen kosmetischen Veränderung steht an erster Stelle das Beratungsgespräch. Mit einem Stift kann dabei schon die geplante Haarlinie gezeichnet werden, wenn beispielsweise Geheimratsecken kaschiert werden sollen. Kahle Stellen, die von Haar umgeben sind, können ebenfalls mit einem dünnen Stift bereits angezeichnet werden, um das zu erwartende Ergebnis zu demonstrieren. Zum Ausschluss von allergischen Reaktionen kann an einer unauffälligen Stelle ein Probestich mit der späteren Farbe erfolgen.
Die Haare werden üblicherweise vor der Behandlung kurz geschoren, damit der Behandelnde genau sieht, wo er arbeiten muss. Dann beginnt die eigentliche Pigmentierung mit sehr feinen Nadeln. Der Patient spürt dabei in aller Regel kaum bis gar keine Schmerzen, da die Nadeln bei dieser modernen Methode nur einen halben Millimeter tief in die Oberhaut eindringen. Jedes Pigment wird einzeln gezeichnet, sodass sich die pigmentierten Stellen hinterher kaum noch vom natürlichen Haarwuchs unterscheiden.
Der Ablauf einer Haarpigmentierung richtet sich letzten Endes nach dem Bedarf des Patienten. Während kleinere lichte Stellen oft bereits in einer Sitzung geschlossen werden können, kann es durchaus sein, dass größere kahle Stellen auch zwei oder drei Sitzungen brauchen. Zwischen diesen liegt immer mindestens eine Woche Abstand, damit die Haut sich regenerieren und eventuelle Rötungen zurückbilden kann. Am Ende steht ein Ergebnis, das sich von natürlich vollem Haar nicht mehr unterscheiden lässt.
Der Behandelnde wird den Patienten nach der Haarverdichtung darüber aufklären, wie er seine Kopfhaut für die nächste Zeit schützen und pflegen sollte. Wichtig ist, dass für die kommenden fünf bis sieben Tage kein direktes Sonnenlicht auf die pigmentierten Stellen fällt. Auch das Haarewaschen und Sport sind für eine Woche gestrichen, wie auch jede andere schweißtreibende Aktivität. Nach einer Woche steht dann dem aktiven Leben nichts mehr im Wege.
Für wen eignet sich eine Haarpigmentierung – und für wen nicht?
Generell ist eine Haarpigmentierung eher den dunkleren Haartypen vorbehalten. Bei hellblonden, grauen oder weißen Haaren haben die vorhandenen Haare sonst einen zu starken Kontrast zu den pigmentierten Stellen. Von dunkelblonden Haaren über die Brauntöne bis zu schwarz kann die entsprechende Pigmentfarbe zu einer sehr guten optischen Verdichtung führen.
Als Alternative zur Haartransplantation eignet sich eine Pigmentierung auch als Probelauf. Wer sich Haare transplantieren lassen will, kann mit einer erfolgten Haarpigmentierung für einige Jahre erleben, wie er mit optisch vollem Haar auf Andere wirkt. Wenn insgesamt das Haar sehr dünn ist, kann eine Haarpigmentierung auch zur Unterstützung und optischen Verdichtung nach einer erfolgten Haartransplantation das Gesamtbild aufwerten.
Bei erblich bedingtem Haarausfall wie Alopezie kann eine Pigmentierung nicht nur lichtes Haar und kahle Stellen verdecken, sondern kann nach einigen Jahren auch an ein eventuelles Fortschreiten des Haarausfalls angepasst werden.
Mit dieser schmerzfreien, modernen Methode können auch Narben auf der Kopfhaut kaschiert werden. Ob durch mechanische Einwirkung oder chemische Wirkstoffe nach einem Unfall, oder auch Narbenbildung nach einer Operation, oft sind Narben auf dem Kopf deutlich sichtbar, weil dort keine Haare mehr wachsen. Diese Bereiche lassen sich mit einer Haarpigmentierung verschließen. Der Patient kann sich wieder an optisch vollem Haar erfreuen.
Nicht geeignet ist die Haarpigmentierung vor allem für Patienten mit zu hellem Haar, aber auch für Personen mit allergischen Reaktionen gegen einen der Inhaltsstoffe der Pigmentfarbe. In diesem Fall bietet sich eine Haartransplantation in der Türkei an – dort sind die Preise besonders niedrig, was wichtig ist, denn in Deutschland muss man die um ein vielfaches höheren Kosten selbst zahlen.
Kann eine Haarpigmentierung das Barthaar verdichten?
Die Visual Hair Densification, also die optische Haarverdichtung, kann auch Männern mit spärlichem Bartwuchs helfen. Der Ablauf ändert sich dabei nicht, auch hier sollte zunächst an einer unauffälligen Stelle getestet werden, ob es zu allergischen Reaktionen gegen die Farbe kommt. Gerade als Bart- Haarverdichtung ist diese Methode mit Permanent Make Up vergleichbar, ist aber deutlich unauffälliger.
Wer an spärlichem Bartwuchs oder Lücken im Bart leidet, kann mit einer Barthaarpigmentierung diese Lücken schließen und die Wirkung der vorhandenen Haare verstärken. Auch hier wird die Farbe etwa einen halben Millimeter tief in die Haut gebracht und verblasst nach 3 bis 4 Jahren allmählich wieder. Damit erlaubt die Pigmentierung auch eine Typveränderung, wenn Mann irgendwann einen anderen Bart – oder gar keinen mehr – tragen will.
Kann ich trotz Pigmentierung den Bartroller benutzen?
Ja. Die Pigmente werden nach ca. einer Woche von neuen Hautzellen eingeschlossen. Sie laufen also nicht einfach aus, wenn man sein Gesicht alle ein bis zwei Wochen mit dem Bartroller behandelt. Zur Unterstützung und Förderung des Bartwachstums bietet sich zusätzlich das Bart Serum HBG an, das morgens und abends die Haut mit allen Nährstoffen versorgt, die sie für einen kräftigen Bartwuchs braucht.
Tatsächlich kann ein hochwertiges Pflegeprogramm mit Bartroller und Bart Serum sogar die Haltbarkeit der Haarpigmentierung erhöhen. Wenn die Haut mit den hochwertigen, pflegenden Wirkstoffen versorgt ist, schließt sie die pigmentierten Stellen lange ein.
Zwischen den Behandlungen zur Haarpigmentierung und mindestens eine Woche nach der letzten Sitzung sollte auf die Verwendung des Bartrollers verzichtet werden, da die Haut sich erst noch regenerieren muss. Die Anwendung des Bart Serums sollte nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Pigmentierer erfolgen. Im Zweifel sollte der Patient lieber erst einmal darauf verzichten und der Haut die Zeit geben, sich zu erholen und abzuheilen.